Faces of Lilith

Die schönste Frau, die je geschaffen wurde. Diese spektakuläre Frau sollte Adam als Partnerin dienen, aber wegen ihrer Unverträglichkeit musste Jehova eine andere Gefährtin für Adam erschaffen, die Eva genannt wurde. Aber wer ist Lilith?
Die „weibliche Seite Gottes“, ebenfalls aus Erde geformt – Geheimnisvoll, verführerisch, doch auch unheildrohend. Eine Göttin? Eine Dämonin? Oder einfach eine Frau, die sich nichts gefallen ließ?

„Giovanni De Buono und Luches Huddleston haben sich mit der weiblichen Symbolfigur Lilith beschäftigt und ihr eine Hymne von Kassia zugeordnet, die, um 810 in Byzanz geboren, Äbtissin und Heilige der Ostkirche, die älteste Komponistin des Abendlandes ist. Noch viel älter ist Lilith, ein mesopotamischer überwiegend negativ konnotierter Dämon mit Ursprung im alten Sumer. Sie kommt in der jüdischen Kabbala als für Adam vorgesehene erste Frau vor und gilt der feministischen Bewegung als ein Vorbild. 
Tänzerisch haben die Choreografen Lilith mit vielen Attributen ausgestattet, die in der Literatur überliefert sind: Zweifachwesen, Wind, Fliegen, Verschmelzung zu einem Baum. Elena Hollenhorst und Cara Hopkins laufen wie Lichtgestalten ein, aneinander vorbei und wieder zurück, leichtfüßig und filigran, als flögen sie davon. In faszierendem Gegensatz zur liturgisch schweren, archaischen Hymne. Ihre Arme bilden bewegliche Arabesken.“ (Die Rheinpfalz)